Synopsis (II)  
Die Gedichte, die er weiterhin verfasste und die der Schreinermeister rollenweise verwahrte, pflegte er in seinen letzten Jahren mit den Worten Mit Unterthänigkeit Scardanelli zu unterzeichnen, bevor er sie seinen Besuchern schenkte. Dem fügte er meist noch ein Datum hinzu, das zwischen dem 3. März 1648 und dem 9. Merz 1940 lag. Die von Psychiatern als Beleg für eine katatonische Form der Verblödung gelesenen Texte (Wilhelm Lange, 1909) werden hier in einer filmischen Form aus Musik, Trickanimation und Sprache vorgestellt.
»Ich bin überzeugt, dass Hölderlin die letzten dreißig Jahre seines Lebens gar nicht so unglücklich war, wie es die Literaturprofessoren ausmalen. In einem bescheidenen Winkel dahinträumen zu können, ohne beständig Ansprüche erfüllen zu müssen, ist bestimmt kein Martyrium. Die Leute machen nur eins draus.« (Robert Walser)  
"Scardanelli" ist der dritte Teil der Hölderlin-Trilogie von Harald Bergmann. Die beiden anderen Teile beschäftigen sich mit dem Homburger Folioheft, dem letzten Entwurfskonvolut, das der Dichter bis zu seinem Abtransport im September 1806 geführt hat:
 
  • Hölderlin Comics (90 min., 1994)
  • Lyrische Suite/Das untergehende Vaterland (84 min., 1992)
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