Pressestimmen zu Scardanelli
»Endlich ein guter Hölderlin-Film« (Gregor Wittkop, Neue Zürcher Zeitung)
... Der Film heißt "Scardanelli" nach dem Wahlnamen, mit dem der alte Hölderlin seine Gedichte unterzeichnet hat, und er scheint sich in seinem 112-minütigen Verlauf vor allem mit der Frage zu beschäftigen, wie ein Film, ein illusionistischer Film, über diese legenden- und mythenverstellte Zeit vermieden werden kann ... Die Art und Weise, wie Bergmann die ästhetisch und sittlich gebotene Distanz zur verschlossenen Lebenswelt des alten Hölderlin bewahrt und dennoch zu einer überzeugenden Bildsprache gelangt, lässt über kleinere Ärgernisse hinwegsehen ... endlich ein diskutabler, faktisch und ästhetisch gerechtfertiger Hölderlin-Film. Voilà.
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»Hölderlin gewinnt Kontur« (Wilhelm Triebold, Schwäbisches Tagblatt Tübingen)
... Bergmann zeichnet ein sehr innerliches, vorsichtig tastendes Porträt des späten Hölderlin, der sich lieber Scardanelli nennen wollte. Es steht im steten Wechselspiel von Schwarzweiß-Szenen und farbigen Kommentaren damaliger Zeitgenossen von Schwab bis Lotte Zimmer, die allesamt sehr heutig von schwäbelnden Damen und Herrschaften in ihren Wohnzimmern memoriert werden. Nachempfunden einer immer beliebter werdenden Dokufiktion, die diesmal sogar trägt.
Hölderlin gewinnt Kontur, dem Naturfreund und Robert-Walser-Wanderer aus dem Bleistiftgebiet entstehen trickzeichnerisch schraffierte eigene Welten ... Der Schauspieler André Wilms wiederum gibt Hölderlin sein wirres Artaud-Gesicht und eine scheue, geschäftige Verschlossenheit. Er ist nicht mehr von dieser Welt.
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»Ein sehenswertes Kunstprodukt« (Reutlinger General-Anzeiger)
... Walter Schmidinger [spricht] die zarten Gedichtzeilen genauso zerbrechlich wie getragen ... So könnte man sich durchaus auch die Stimme Hölderlins vorstellen. Als Hintergrund dienen meist schwarz-weiße Naturzeichnungen, die mit den Hölderlin-Worten Strich für Strich entstehen. Sehr effektvoll setzt Regisseur Bergmann diese Technik auch an anderer Stelle ein. Er lässt ein Gedicht in der Handschrift Hölderlins entstehen, Buchstabe für Buchstabe, so als schriebe der Dichter gerade diese Zeilen.
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